Nikolaj Konstantinoviè Rerich
(Nicholas Konstantinowitsch Roerich)
* 09.10./27.09.1874 in St. Petersburg, Russland
13.12.1947 in Nagar, Indien
Humanist, Maler, Dichter, Philosoph und Wissenschaftler
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Roerich ist nie Anhänger einer etablierten
Religion oder philosophischen Bewegung gewesen. Seine eigene Philosophie
beinhaltete Elemente aus dem Budd-hismus, Hinduismus, Pantheismus,
der Theosophie, des russisch-orthodoxen Glaubens und sogar der
Relativitäts-theorie Einsteins; auch die uralten Lehren des
Agni Yoga oder des Yoga des Feuers waren darin enthalten. |
Der er Name "Roerich" ist skandinavischen
Ursprungs und hat die Bedeutung von "ruhm-reich". Nach der
Familienüberlieferung läßt er sich bis in die Zeit der
Wikinger zurückverfolgen. Eines der frühen Mitglieder der
Roerich-Familie war Oberhaupt der Tempelritter im dreizehnten Jahrhundert;
aber auch Heerführer und Politiker waren unter ihnen; so auch ein
schwedischer Offizier, der im Russisch-Schwedischen Krieg gegen Peter
den Großen kämpfte. Seine Nachkommen behielten den Lutherischen
Glauben bei und ließen sich im Nordwesten Rußlands nieder.
Jacqueline Decter: Nikolas Roerich - Leben und Werk eines
russischen Meisters
Biografie*
1874 - 1899
Nikolaj
Konstantinoviè Rerich (Nicholas Konstantinowitsch Roerich) wurde am
09.10. (27.09.) 1874 in St. Petersburg geboren. Seine Eltern waren der
Rechtsanwalt und Notar Konstantin F. Rerich (* 1850) und seine Frau
Maria Vasilievna (* 1855).
Der Junge wurde von der russisch-orthodoxen Kirche, der Konfession seiner
Mutter, getauft.
So
wie es Sitte war für die Kinder der russischen oberen Mittelschicht
im 19. Jahrhundert, wurde Nicholas Roerich bis zum Alter von neun Jahren
von Privatlehrern unterrichtet und für die Aufnahme in das Gymnasium
vorbereitet.
Von 1893 - 1897 studierte er an der St. Petersburger Akademie der Künste
und gleichzeitig bis 1898 an der juristischen Fakultät der Universität.
1895 traf er Vladimir
Stasov, einen bekannten Historiker und Kritiker. Durch ihn
kam er mit vielen Künstlern bzw. ihren Werken in Kontakt (z. B.:
Leo
Tolstoi, Rimsky-Korsakov
und Strawinsky,
aber auch auch Modest
Mussorgsky und Richard
Wagner).
Ende der 90er blühte die russische Kunst unter der Federführung
von Sergei
Diaghilev förmlich auf. Diaghilev
rief eine Zeitschrift "Die Welt der Kunst" ins Leben, für
die Roerich regelmäßig Illustrationen beitrug.
1899 - 1904
1899
traf er während einer Studienreise der Russische Archäologischen
Gesellschaft Elena
aponikova in Bologoye, eine begabte Pianistin.
1900 - 1901 hielt er sich in Paris zur Erweiterung seiner künstlerischen
Fähigkeiten auf.
Nach seinem Studium und dem Paris-Aufenthalt heiratete er Elena
in der Kirche der Kaiserlichen Kunstakademie. 1902 kam der Sohn Georg
auf die Welt. 1904 wird ihr Sohn Svetoslav
geboren.
Nach
seiner Heirat wurde er zuerst Sekretär und dann Schuldirektor der
Gesellschaft zur Förderung der Künste, einer Schule, die auch
der junge Marc Chagall
besuchte.
Im Sommer 1903 und 1904 reiste die Familie Roerich durch 40 russische Städte, um sich die Gebäude und Denkmäler der Vergangenheit (Kirchen, Schlösser Burgen usw.) anzusehen.
1904 - 1915
1904
begann er seine ersten mystischen Bilder zu malen.
Im Zeitraum 1904 bis 1914 hatte er mehrere Aufträge, Kirchen auszugestalten
(Ikonostasen, Wandgemälde und Mosaike; Kamensky-Familienkirche
in Perm, die Dreifaltigkeitskirche im Kloster von Pochaev in der Nähe
von Ternopl (Ukraine), eine Kirche in Morozowka bei Schlüsselburg,
eine Kapelle in Pskow und die Kirche des Heiligen Geistes in Talaschkino).
Ein weiteres Beispiel ist die orthodoxe Pokrow-Kirche im Dorf Parkhomowka
in der Nähe von Uman (Ukraine; das ukrainische Anwesen des Orientalisten
Golubew; erbaut 1911), die er mit Mosaiken (u. a. mit buddhistischen
Symbolen geschmückt) ausgestaltete.
Von
1906 an entwarf er Kostüme und Bühnenbilder für Ballett,
Theater und Oper.
1906 - 1918 war er Direktor an einer Kunstschule, seit 1919 ordentliches
Mitglied der Akademie der Künste, 1910 - 1918 Vorsitzender von
"Mir iskusstva" (Die Welt der Kunst - impressionistische,
symbolismusnahe Vereini-gung), 1910 - 1914 betätigte er sich als
Bühnenbildner z. B. für Strawinskys
"Le sacre du printemps" (1913). Auch eine Reihe von Wagner-Opern,
dessen Musik ihm besonders gefiel, wurden bühnenmäßig
gestaltet, z. B. die Oper "Die Walküre".
1915 - 1920
1915
erkrankte Roerich an Lungenentzündung, er übersiedelte im
Dezember 1916 nach Sortowala am Ladoga-See in Finnland. Auf Einladung
Diaghilevs
hin reiste die Familie Roerich im Herbst 1919 nach London. Hier sollte
Roerich einige Monate lang verbringen und die Bekanntschaft des Literaturnobelpreisträgers
Rabindranath
Tagore machen, der ihn eines Morgens in seinem Studio besuchte
und ihn spontan in seine Heimat Bengalien einlud. Tagore
und Roerich blieben bis zu seinem Tod gute Freunde.
Im Mai 1918 reiste er nach Finnland aus (geistiger Widerspruch), Herbst 1920 nach London, 1920 - 1923 in den USA.
1920 - 1923
Robert
Harshe, Direktor des Chicagoer Kunstinstituts, lud ihn nach
Amerika ein. In New York fand eine große Ausstellung seiner Werke
statt, die anschließend durch ganz Amerika tourte. Amerika gefiel
Roerich sehr, sowohl die felsige Küste im Bundesstaat Maine, die
Wüsten von New Mexiko und Arizona als auch die Felsenformationen
des Grand Canyon standen Pate für einige seiner Bilder. Roerich
gab viele Vorträge und rief 1921 das Master Institute of United
Arts ins Leben, eine ähnliche Schule wie die in Sant Petersburg.1923
wurde ein eigenes Roerich-Museum in New York eingerichtet.
1923 - 1935
1923
ging er mit seiner Familie nach Indien und richtete sich seit 1928 im
Kulu-Tal (Punjab) mit ständigem Wohnsitz ein. 1926 hielt er sich
auch in Moskau auf.
1925 - 1928 und 1934 - 1935 unternahm er 2 Expeditionen durch Asien.
Auf der Suche nach Shambhala, dem verheißenen Land, wanderten
die Roerichs durch Turkestan, Altai, Mongolei und Tibet.
[Karte,
Bilder und Zitate].
1935 - 1947
Er
setzte sich unermüdlich für die Bewahrung der Kulturgüter
in der Welt ein. Seine Losung war: "Frieden durch Kultur".
Unter der Federführung von Präsident Roosevelt
unterzeichneten am 15. April 1935 Vertreter von 20 Staaten der "Panamerikanischen
Union" den "Roerich-Pakt"
im Weißen Haus.
Roerich
wurde dreimal für den Friedens-nobelpreis nominiert: 1929, 1932
und 1935.
[Zitate].
Briefe von Nicholas Roerich sind begehrte Sammlerobjekte geworden.
1942
besuchten ihn Jawaharlal
Nehru und seine Tochter Indira.
Sein künstlerisches Schaffen wird auf 7000 Bilder und 10 Gedichtbände, religiös-ethischen Aussagen, Essays, Kurzromane, Erzählungen, Märchen, Publizistik geschätzt.
Seine
Frau Elena
Ivanovna Rerich (1901, geb. aponikova,
1879 - 1955, Tochter eines Architekten und Nichte des Komponisten Mussorgsky.
Autorin u. a. von "Grundlagen des Buddhismus" und russische
Übersetzung der "Geheimlehre" von H.P.B.; unter dem Pseud.
Josephine Saint-Hilaire publizierte sie Agni Yoga (= Schriften tibetischer
Mahatmas) war ihm ständige Begleiterin, Freundin und Inspiratorin.
"Wir
werden den Schritt des Elementes Feuer vernehmen, aber wir werden bereits
vorbereitet sein, die Wogen der Flamme zu meistern. Deshalb begrüßen
wir den ältesten, den Raja Yoga, und bejahen die Zukunft - den
Agni Yoga."
Agni Yoga. Vorwort
Bücher
der Lehre des Agni Yoga (Lebendige Ethik)
Tagebücher von Helena Roerich (Heft 1)
Der
weltbekannte Lyriker, Essayist und Maler starb am 13.12.1947 in Nagar
(Kulu-Tal in Pandschab in Indien).
Neben dem oben erwähnten Roerich-Museum in New York wurde 1930 in Deutschland eine Roerich-Gesellschaft gegründet, Neugründung 1980, seit 1987 Sitz im Roerich-Haus in Pfronstetten. 1987 wurde in der UdSSR eine Kommission für den literarischen Nachlaß gebildet. Im Mai 1990 wurde der Nachlaß der Rerichs aus Indien dem neuen Rerich-Fond und Museum in Moskau übergeben.
(* Nach: Kasack, W.: Lexikon der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts und Jacqueline Decter: Nikolas Roerich - Leben und Werk eines russischen Meisters.)
Roerich-Medaille - Internationale Auszeichnung seit 2003
Nikolas Roerich - Leben und Werk eines russischen Meisters. von Jacqueline Decter (Kap. 1 - 10)
Nicholas Roerich Museum New York
Namensverzeichnis
und Biografien (russ.; Rerich-Enzyklopädie)
Der
Roerich-Pakt und der internationale Schutz der Kulturgüter
und Kulturinstitutionen (Emil Alexandrov)
Nikolas
Roerich (William Ritter: Artikel. In: "Deutsche Kunst und Dekoration",
Band XLV, Oktober 1919 - März 1920, S. 287-289)
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Fotoalbum mit Bildern und Fotos von (mit Blog, Forum und Members) |
Denkmal von H. I. und N. K. Roerich vor dem Eingang
zum Roerich-Museum in Moskau.
Einweihung am 9. Okt. 1999 anläßlich des 120./125. Geburtstages
Einige Werke
N. K. Roerich: Mosaik am Eingang der Kirche des
Heiligen Geistes in Talaschkino (li.)
N. K. Roerich: Mosaik am Eingang der Dreifaltigkeitskirche im Kloster
von Pochaev (re.)
1921 Cvety Morii
1929 Flame in Chalice
1929 Part I: Heart of Asia. Memoirs from the Himalayas
1930 Part II: Shambhala. In Search of the New Era
The Roerich Pact and the Banner of Peace (Der Roerich-Pakt und das
Banner des Friedens)
1937/38 The Inner Life (und Julia Seton)
Shambhala (1930)
Bildergalerie der Familie (Gemälde von N. K. Roerich)
Zusammenfassungen in: ivaja ìtika (Lebendige
Ethik, Agni Yoga)
Listy sada Morii (Leaves of Morya's Garden; Blätter des Gartens
Morya)
1924 Book One: The Call (Der Ruf)
1925 Book Two: Illumination (Erläuchtung)
1930 Bespredel'nost' (Unbegrenztheit; Teil 1, 2)
1934 Feurige Welt. Band 2
1935 Feurige Welt. Band 3
1937 Bratstvo (Brotherhood; Bruderschaft)
1932 Serdce (Herz)
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Der Vater ist das Feuer. |
Rerich-Enzyklopädie (russ.)
Bibliografie zu Rerich und Lebendige Ethik
Katalog seiner Bilder
Stichwortverzeichnis zu Lebendige Ethik
Einige
Gemälde (Lebendige Ethik)
Nicholas
Roerich (Tanais Galerie)
Agni
Yoga (14 Bücher)
Agni Yoga (Band 4, Zeichen des Agni Yoga, 1929)
Schule für Lebendige Ethik (Agni Yoga)
Agni Yoga (Forum)
Tagebücher von Helena Roerich (Heft 1)
Belehrung für den Jäger, der in den Wald hineingeht (1921)
The Messenger - Der Bote
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1922 Tempera auf Leinwand N. Roerich International Centre-Museum Moscow |
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1924 (monochrome
Fotografie) Variante von 1922 Tempera auf Leinwand Theosophical Society Museum Adyar India |
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1946 Variante von 1922, 1924 Tempera auf Leinwand State Museum of Oriental Art Moscow |
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Erklärungen zum Bild |
Weitere Links
Kurzgefasste
Biographie von Nicholas Roerich
Nicolas
Roerich: der mystische Maler aus Russland (Inspirationsgarten)
Nicholas
Roerich Estate Museum in Izvara
Virtuelles
Museum
Bildband
Nicholas Roerich (in 2 Bänden; Liste seiner Bilder)
Bibliographie
zu N. K. Roerich (P. F. Belikow; russ.)
Das
Symbol der Neuen Epoche in der Kultur der Welt (N. K. Roerich schreibt
am 24. Mai 1939 den Artikel "Friedensbanner")
Agni
Yoga Society (deutsch)
Die
Lehre der Lebendigen Ethik (Öffentliche Bibliothek "Emrism")
Shangri-La
/ Shambhala (Mysterien des Altertums)
Roerich
und die Philatelie (Piotr Krylov; russ.)
Roerich-Medaille
(internationale Auszeichnung; russ.)
Medien
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